Sonntag, 23. Juli 2017

Sag kein Wort

Inhalt
Téo Avelar ist Einzelgänger. Er hat nur wenige Freunde, und am wohlsten fühlt er sich im Seziersaal. Echte menschliche Gefühle bringt er nur für sein dortiges Studienobjekt auf – bis er Clarice begegnet. Téo ist davon überzeugt: Sie ist die Frau seines Lebens. Er beginnt, sie zu verfolgen, macht ihr Geschenke, ist geradezu besessen von ihr. Als Clarice ihn abblitzen lässt, greift Téo zu extremen Mitteln, um ihre Zuneigung zu gewinnen: Er entführt sie, hält sie gefangen. Nichts und niemand soll seinem glücklichen Leben mit Clarice in die Quere kommen ...

Rezension
Téo ist ein in sich gekehrter Medizinstudent, der sich alleine um seine im Rollstuhl lebende Mutter kümmert. Er ist anders als andere und das merkte er bereits sehr früh. Gefühle kennt er nicht und sind ihm fremd, bis er Clarice auf einer Gartenparty kennen lernt. Er ist so sehr fasziniert von ihr, dass er sie verfolgt, ausspioniert und sich wie ein Stalker verhält. Clarice lässt ihn abblitzen, was Téo so sehr verletzt, das er zu extremen Mitteln greift und sie entführt. 
In dieser Zeit versucht er Clarice zu beweisen was für ein guter Mann er doch ist und will das sie ihn genauso liebt wie er sie. 

Ich war persönlich sehr enttäuscht von dem Buch, weshalb es von mir leider keine Empfehlung bekommt. Lange Durststrecken und die Langatmigkeit haben das Geschehen nur sehr schleppend vorangetrieben, was den ganzen Handlungsstrang ziemlich vorhersehbar gemacht hat.
Die kurzen Momente in denen mal wirklich etwas Spannendes vorgefallen ist, waren so schnell wie sie gekommen sind auch wieder vorbei. Der Spannungsbogen blieb bis auf die kurzen "oh-jetzt-passiert-was"-Momente eher flach.
Das Ende hingegen war doch recht überraschend, wobei es das Gesamtwerk nicht viel besser macht. Man bekommt hier leider sehr stark das Gefühl als habe der Autor sein Hauptaugenmerk auf die Entführung und das "Zusammenleben" von Téo und Clarice gelegt und dem Ende nur eine zweitrangige Aufmerksamkeit gewidmet hat. Das Ende hätte er deutlich früher beginnen und ausführlicher schreiben sollen, wodurch sich ein weiterführender Handlungsstrang ermöglicht hätte.


Auch wenn Téo ein Psychopath war, blieb der Nervenkitzel den ich mir erhofft hatte leider aus - sehr, SEHR SCHADE.

Mittwoch, 12. Juli 2017

Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge

Inhalt 
Nach einer wahren Geschichte...
Theresienstadt 1942: Die Nazis haben ein Lager für Juden errichtet, das zeitweise als Vorzeigelager dient. Doch es ist nur eine Station auf dem Weg in die Vernichtungslager. Inmitten dieser Hoffnungslosigkeit gründen Kinder eine Zeitschrift, um gegen das Grauen anzuschreiben. Sie treffen sich heimlich und verfassen Berichte über das Lager. Aber sie zeichnen auch Bilder, führen Interviews oder schreiben Gedichte.

Matteo Corradini bringt dem Leser auf berührende Weise das Schicksal dieser Kinder nahe.


Rezension
Sieben Kinder in einem Vorzeigelager, Sieben Kinder die eine Zeitschrift gründen um Berichte über das Lager zu verfassen. Berichte über das Grauen und wie sie das alles erleben und sehen. Und das alles unter dem Verbot und der Gefahr entdeckt zu werden.
Sie sammelten von den Kindern im Lager Zeichnungen, Gedichte und führten Interviews. Egal welche Neuigkeiten im Lager passierten, die sie manchmal nachts heimlich mitbekamen, kam in ihre Zeitschrift. Einmal in der Woche versammelte sich die Redaktion, so nannten sie sich, und sprach darüber, was in die nächste Ausgabe kommt.
Der Autor lässt immer den selben Jungen als Protagonisten reden und dieser Junge hat immer wieder Alpträume.

Ich habe eine Weile gebraucht um in das Buch und die Geschichte hinein zu kommen. Was vermutlich einfach an der ganzen Thematik liegt. Ich lese sehr gerne Bücher mit solch einer Thematik, da es mich interessiert und mich immer wieder erschrecken lässt wozu Menschen fähig sind und wie sehr damals die "Gefangenen" in den Lagern gelitten haben!

Und trotzdessen ich eine ganze Weile gebraucht habe um in diese Geschichte hinein zu finden hat sie mich dann doch so sehr gepackt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Besonders das Ende hat mich sehr mitgenommen.

Wer sich für diese Zeit und diese Thematik interessiert kann ich das Buch nur ans Herz legen, da es mal aus einer anderen Sicht geschrieben ist. Die der Kinder. Und gerade das macht es nicht einfach dieses Buch zu lesen. Mehr möchte ich auch nicht zu dem Thema sagen oder über das Buch und die Geschichte verraten. Holt es euch und macht euch selbst ein Bild! Denn dieses Thema ist WICHTIG!